Liebe MHI Leserin

Gehörst du zu den Frauen in den Wechseljahren, die mit unangenehmem Harnverlust (Urininkontinenz) zu kämpfen haben? Mach dir keine Sorgen, du bist nicht allein. Harninkontinenz ist ein häufiges Problem, das einige Frauen in den Wechseljahren betrifft.

In diesem Newsletter gehen wir näher darauf ein, was Harninkontinenz ist, warum sie in den Wechseljahren auftritt und was man dagegen tun kann.

Was ist Harninkontinenz?

In den Wechseljahren können hormonelle Veränderungen die Kontrolle über die Blase beeinträchtigen und zu Harninkontinenz führen. Unter Harninkontinenz versteht man den unfreiwilligen Verlust von Urin. Man unterscheidet zwischen Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Mischinkontinenz. Belastungsinkontinenz tritt auf, wenn Druck auf die Blase ausgeübt wird, z. B. beim Husten, Niesen oder Heben schwerer Gegenstände. Dranginkontinenz tritt auf, wenn plötzlicher Harndrang auftritt und man es nicht rechtzeitig zur Toilette schafft. Gemischte Inkontinenz ist eine Kombination aus beidem.

Warum tritt Harninkontinenz während den Wechseljahren auf?

In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt, vor allem der Östrogenspiegel sinkt. Dies kann zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur führen, die für die Kontrolle der Blase wichtig ist. Dieser Muskel stützt die Blase und die Harnröhre. Darüber hinaus kann es zu Veränderungen im Gewebe der Harnröhre und der Blase selbst kommen, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für Harninkontinenz führen. Hinzu kommen altersbedingte Veränderungen wie eine verminderte Blasenkapazität oder eine erhöhte Reizbarkeit der Blase.

Was kannst du dagegen tun?

Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit Harninkontinenz in den Wechseljahren umzugehen:

1. Beckenbodentraining: Regelmässiges Training der Beckenbodenmuskulatur kann dabei helfen, die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Übungen wie Kegel-Übungen sind besonders effektiv.
2. Lebensstiländerungen: Durch die Anpassung deines Lebensstils kannst du deine Symptome verbessern. Dazu gehören die Vermeidung von übermässigem Alkohol- und Koffeinkonsum, das Rauchen aufgeben und das Erreichen eines gesunden Gewichts.
3. Medizinische Behandlungen: In einigen Fällen können medizinische Behandlungen wie Medikamente oder spezielle Therapien vom Arzt verschrieben werden, um die Symptome von Harninkontinenz zu lindern.
4. Hilfsmittel: Es gibt auch verschiedene Hilfsmittel wie Einlagen, Vorlagen oder spezielle Unterwäsche, die dabei helfen können, den Harnverlust diskret zu managen.
5. Chirurgische Optionen: In schwereren Fällen kann dein Arzt chirurgische Eingriffe empfehlen, um die Symptome zu behandeln und die Kontrolle über die Blase wiederherzustellen.

Die Behandlung von Harninkontinenz erfordert oft eine Kombination verschiedener Ansätze. Es ist wichtig, mit deiner Ärztin über deine Symptome zu sprechen, um eine massgeschneiderte Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Wir hoffen, dass diese Informationen dir helfen, die Wechseljahre besser zu verstehen und praktische Schritte im Umgang damit zu unternehmen. Wenn du eine persönliche Beratung oder Unterstützung auf deinem Weg durch die Wechseljahre brauchst, wende dich hier an The Women Circle.

In unserer nächsten Ausgabe, wieder am Samstag um 9 Uhr, werden wir weitere Aspekte der Wechseljahre und der Frauengesundheit behandeln. Bleib informiert und fühle dich wohl in dieser besonderen Lebensphase.