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TWC #050: Warum ist der Beckenboden so wichtig in den Wechseljahren?

Liebe MHI Leserin

die Wechseljahre bringen viele Veränderungen mit sich – körperlich, emotional und auch in Bezug auf deine Intimgesundheit. Und der Beckenboden fängt an zu schwächeln.

Häufig verschlimmert sich eine bereits bestehende Gebärmuttersenkung, die Blase beginnt zu drängen und es treten Anzeichen von Inkontinenz auf – vor allem, wenn der Beckenboden schlecht trainiert ist. Beim Husten, Hüpfen oder Tragen schwerer Einkaufstaschen können dann unwillkürlich einige Tropfen Urin abgehen. Viele Frauen halten das für normal, aber das ist es nicht – und du solltest dich frühzeitig um deinen Beckenboden kümmern, wenn diese Symptome auftreten oder wenn du vorbeugen willst.

Lass uns erklären, warum:

Der Beckenboden – dein unterschätzter Muskelfreund

Der Beckenboden ist eine komplexe Muskelplatte, die den Beckenausgang verschliesst und die Beckenorgane wie Gebärmutter, Blase und Darm in Position hält. Leider wird diese Muskulatur im Laufe des Lebens schwächer – durch Schwangerschaften, Geburten, Übergewicht und nicht zuletzt durch die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren. Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur kann zu unangenehmen Beschwerden führen:

  • Stuhlinkontinenz
  • Schmerzen im Beckenbereich
  • Blasenschwäche und Inkontinenz
  • Scheidensenkung (Descensus) oder sogar Gebärmuttervorfall

Diese Beschwerden sind nicht nur unangenehm, sondern können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Ein starker Beckenboden schützt dich davor und gibt dir ein gutes Körpergefühl.

Warum Beckenbodentraining in dieser Zeit so wichtig ist und welche Vorteile es hat, ist wichtig zu verstehen.

Vorteile eines Beckenboden-Training

Vorbeugung von Harninkontinenz

Ein schwacher Beckenboden kann zu Problemen bei der Blasenkontrolle wie häufigem Harndrang, Dranginkontinenz oder unfreiwilligem Urinverlust führen. Regelmässiges Beckenbodentraining kann die Muskulatur stärken und das Risiko einer Harninkontinenz verringern oder sogar verhindern.

Unterstützung der sexuellen Gesundheit

Ein starker Beckenboden trägt zur Verbesserung der sexuellen Funktion bei, indem er die Empfindungen während des Geschlechtsverkehrs intensiviert und Orgasmen erleichtert. Ausserdem kann ein gut trainierter Beckenboden dazu beitragen, die vaginale Trockenheit zu verringern, die während der Wechseljahre auftreten kann.

Vermeidung von Prolaps

Ein Prolaps entsteht, wenn Teile deiner inneren Organe wie Blase, Gebärmutter oder Darm aufgrund einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur nach unten absinken. Durch gezieltes Training kannst du die Stabilität deines Beckenbodens verbessern und das Risiko eines Prolapses verringern.

Verbesserung der Haltung und Stabilität

Ein starker Beckenboden hilft dir, deine Haltung zu verbessern und deine Wirbelsäule zu stabilisieren. Das kann Rückenschmerzen lindern und dir helfen, dich insgesamt stärker und stabiler zu fühlen.

Beckenboden-Training: Die Investition, die sich auszahlt

Regelmässiges Beckenbodentraining ist der Schlüssel zu einer starken Muskulatur. Dafür brauchst du nicht viel Zeit zu investieren – 10 bis 15 Minuten täglich reichen aus. Es gibt verschiedene Übungen, mit denen du deinen Beckenboden stärken kannst, zum Beispiel Kegelübungen, Beckenboden-Yoga und Pilates. Diese spezifische Übungen kannst du gut in deinen Alltag integrieren:

  • Anspannen und Loslassen der Beckenbodenmuskulatur, z.B. beim Autofahren
  • Kräftigende Übungen wie Kniehebeübungen oder Beckenheben
  • Gezieltes Training mit Vaginalkugeln oder speziellen Geräten

Es ist wichtig, diese Übungen regelmässig durchzuführen, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Du kannst auch einen Physiotherapeuten aufsuchen, der dir helfen kann, die richtigen Techniken zu erlernen und deine Fortschritte zu überwachen.

Denke daran, dass Beckenbodentraining nicht nur während der Wechseljahre wichtig ist, sondern ein lebenslanges Engagement für deine Gesundheit darstellt. Durch die Stärkung deines Beckenbodens kannst du deine Lebensqualität verbessern und dich selbstbewusster und stärker fühlen.

Unterstützung für deinen Beckenboden in den Wechseljahren

In den Wechseljahren ist der Beckenboden besonderen Belastungen ausgesetzt. Der Östrogenmangel führt zu einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur und der Schleimhäute. Trockenheit und Scheidentrockenheit können die Folge sein. Hier ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig: Ergänze dein Beckenbodentraining mit einer ausgewogenen Ernährung, Bewegung und eventuell einer lokalen Östrogenbehandlung. So kannst du den Folgen des Hormonmangels entgegenwirken.

Lass dich von einer Gynäkologin oder Physiotherapeutin beraten, welche Übungen und Hilfsmittel für dich am besten geeignet sind. Durch regelmässiges Training kannst du Beschwerden vorbeugen und deine Intimgesundheit langfristig stärken. Dein Beckenboden wird es dir danken! Bleib aktiv, informiert und gesund in dieser spannenden Lebensphase!

Wir hoffen, dass diese Informationen dir helfen, die Wechseljahre besser zu verstehen und praktische Schritte im Umgang damit zu unternehmen. Wenn du eine persönliche Beratung oder Unterstützung auf deinem Weg durch die Wechseljahre brauchst, wende dich hier an The Women Circle.

In unserer nächsten Ausgabe, wieder am Samstag um 9 Uhr, werden wir weitere Aspekte der Wechseljahre und der Frauengesundheit behandeln. Bleib informiert und fühle dich wohl in dieser besonderen Lebensphase.

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