Hitzewallungen & Schweissausbrüche
Hitzewallungen und Nachtschweiss sind zwei der bekanntesten und am meisten empfundenen Symptome der Menopause. Sie werden oft mit der Menopause gleichgestellt: Die Geste einer Frau, die versucht, sich mit einer Zeitung oder einem Fächer abzukühlen, wird häufig verspottet. Sie werden als vasomotorische Symptome bezeichnet.
Du spürst, wie sich eine starke Hitze im Oberkörper ausbreitet, die im Allgemeinen im Gesicht, auf der Kopfhaut, am Hals und in der Brust am stärksten ist. Ausserdem kann es sein, dass du schwitzt oder schnell schweissnass wirst. Diese Symptome können in ihrer Schwere, Häufigkeit und Dauer variieren, sodass manche Frauen sie regelmässig verspüren, während andere nur ab und zu darunter leiden.
Was ist das?
Hitzewallungen dauern in der Regel einige Minuten, manchmal kürzer, manchmal länger. Manche Frauen verspüren sie tagsüber, andere nur nachts und wieder andere beides zugleich. Nachtschweiss kann mit oder ohne Hitzewallungen auch tagsüber auftreten.
Auslösende Faktoren sind z.B. eine plötzliche Änderung der Umgebungstemperatur, Stress, Koffein, Alkohol oder auch heisser Tee.
Darüber hinaus können Hitzewallungen am Arbeitsplatz sehr unangenehm sein. Sei es bei einem wichtigen Meeting, bei dem überwiegend Männer anwesend sind, sei es das Tragen einer Uniform, sei es eine pflegerische Tätigkeit, die die Nähe zu zum Patienten erfordert, kann sehr verunsichernd sein. Manche Frauen leiden so sehr unter dieser Situation, dass sie erwägen, ihren Beruf aufzugeben.
Was sind die Ursachen für Hitzewallungen?
Wie genau hormonelle Veränderungen Hitzewallungen auslösen, ist nicht bekannt. Die meisten Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass Hitzewallungen auftreten, wenn der sinkende Östrogenspiegel den körpereigenen Thermostat (Hypothalamus) empfindlicher auf leichte Schwankungen der Körpertemperatur reagieren lässt. Wenn der Hypothalamus der Meinung ist, dass dein Körper zu heiss ist, löst er eine Kette von Ereignissen – einen Hitzeschwall – aus, um dich abzukühlen.
Nicht alle Frauen in den Wechseljahren leiden unter Hitzewallungen, und die Gründe dafür sind unklar. Zu den Faktoren, die dein Risiko erhöhen können, gehören Fettleibigkeit, Rauchen und Rasse. Schwarze Frauen berichten häufiger als Frauen anderer Rassen von Hitzewallungen in den Wechseljahren. Bei asiatischen Frauen treten Hitzewallungen am seltensten auf.
Wie kann man Hitzewallungen behandeln?
Welche Dinge bei dir Hitzewallungen auslösen, kann sehr aufschlussreich sein.
Vielleicht Alkohol, Koffein, heisse Getränke oder scharfes Essen? Das ist leichter gesagt als getan, aber auf dein Gewicht zu achten ist sicherlich ein zentraler Aspekt bei der Bekämpfung von Hitzewallungen.
Über die Ernährung kannst du versucht, die Aufnahme von Phytoöstrogenen zu erhöhen. Phytoöstrogenen sind Stoffe, die in bestimmten Pflanzen wie Soja vorkommen und eine ähnliche, wenn auch abgeschwächte Wirkung auf den Körper haben können wie Östrogene. Einige Daten legen nahe, dass Frauen, die in Ländern leben, in denen die Ernährung traditionell reich an Phytoöstrogenen ist, weniger Wechseljahrbeschwerden haben und eine geringere Rate an Herzerkrankungen und Osteoporose aufweisen.
Im Folgenden findest du eine Liste von Lebensmitteln, die Phytoöstrogene enthalten: Sojabohnen, Leinöl, Hafer, Gerste, Roggen, brauner Reis, Couscous, Kichererbsen, Bohnen (rote Bohnen, Saubohnen, Spalterbsen), rote Zwiebeln, Sellerie, Paprika, Knoblauch, Sojasprossen und natürlich Sojabohnenkeimlinge.
Ein Tipp: Verwende Leinsamen in deinem Salat, da diese sehr reich an Phytoöstrogenen sind.
Treibe Sport!
Mit einem regelmässigen Sportprogramm lassen sich die meisten Wechseljahrbeschwerden deutlich lindern, denn Sport gleicht das vegetative Nervensystem aus und stabilisiert es (es reguliert die Vorgänge im Körper, die nicht durch den Willen beeinflusst werden können), was auch für Hitzewallungen gilt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Frauen, die Sport treiben, seltener an Hitzewallungen leiden. Sport stabilisiert den Temperaturregler im Gehirn und hält ihn besser im Gleichgewicht. Idealerweise solltest du eine Aktivität ausüben, die dynamisch genug ist, um echtes Schwitzen zu erzeugen.
In der Phytotherapie sind Inhaltsstoffe bekannt wie Salbei, Rotklee oder auch Hopfenextrakt, die dir helfen können.
Zum Schluss noch ein paar praktische Tipps:
Kleidung: Bevorzuge Naturfasern gegenüber Kleidungsstücken aus synthetischen Fasern, am besten Baumwolle, Leinen, Bambus oder Viskose. Locker sitzende Kleidung sorgt für eine bessere Belüftung des Körpers. Du kannst dich auch mehrschichtig kleiden: Ein T-Shirt und eine Strickjacke ermöglichen es dir, bei einer Hitzewallung eine Schicht auszuziehen!
Schlafzimmertemperatur : versuche, das Schlafzimmer kühl zu halten. Öffne ein Fenster. Auch hier solltest du Baumwolle bevorzugen. Ein Handtuch auf dem Nachttisch kann verhindern, dass du aufstehen musst.
Und bleibe «zen»: Es hat keinen Sinn, sich zu ärgern. Wenn eine Hitzewallung kommt, solltest du sie philosophisch akzeptieren und dich entspannen, dann geht sie umso schneller wieder weg.