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Meno Health. Clinical Evidence.

#099: Wie du Symptome zu einem Herzinfarkt während den Wechseljahren erkennst.

Wie du Symptome zu einem Herzinfarkt während den Wechseljahren erkennst.

Liebe MHI-Leserin,

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache – und doch werden sie oft noch immer als «Männerkrankheit» wahrgenommen.

Dabei trifft ein Herzinfarkt Frauen ebenso häufig, nur eben durchschnittlich zehn Jahre später und oftmals mit etwas anderer Symptomatik, als bei Männern, was ihn aber nicht weniger gefährlich macht, Insbesondere in den Wechseljahren, wenn der natürliche Schutz durch Östrogen schwindet, steigt das Risiko für Frauen erheblich. Doch wie unterscheiden sich die Symptome genau? Warum werden Herzinfarkte bei Frauen oft zu spät erkannt? Und was bedeutet das für Ihre Gesundheit?

Wechseljahre als Wendepunkt für das Herz

Bis zur Menopause sind Frauen durch das Hormon Östrogen vergleichsweise gut vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt. Östrogen hält die Gefässe flexibel, reguliert den Cholesterinspiegel und wirkt entzündungshemmend. Doch mit den Wechseljahren verändert sich das kardiovaskuläre System:

  • Die Gefässe werden steifer, der Blutdruck steigt.
  • Die Blutfettwerte verschlechtern sich – das „schlechte“ LDL-Cholesterin nimmt zu.
  • Der Stoffwechsel verändert sich, das Risiko für Diabetes steigt.
  • Das Risiko für Gefässverengungen (Arteriosklerose) nimmt zu.

Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Frauen im höheren Alter nahezu das gleiche Risiko für einen Herzinfarkt haben wie Männer – mit einem entscheidenden Unterschied: Ihre Symptome sind oft untypisch, was zu Fehldiagnosen und einer verzögerten Behandlung führt.

Herzinfarkt: Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Während Männer meist das „klassische“ Herzinfarkt-Symptom erleben – einen starken, drückenden Schmerz in der Brust – zeigen Frauen oft unspezifische Anzeichen. Das führt dazu, dass ihr Herzinfarkt nicht sofort erkannt oder mit anderen Beschwerden verwechselt wird.

SymptomMännerFrauen
BrustschmerzenStark, drückend, mittig lokalisiertWeniger intensiv, eher diffus oder brennend
AtemnotMöglich, aber oft erst spät bemerkbarHäufig eines der ersten Symptome
Übelkeit / ErbrechenSeltenHäufig, oft mit Magenproblemen assoziiert
Müdigkeit / ErschöpfungUngewöhnlichSehr häufig, kann über Wochen zunehmen
RückenschmerzenSeltenHäufig, oft zwischen den Schulterblättern
SchweissausbrücheKalt, plötzlicher SchweissausbruchHitzewallungen können mit Wechseljahressymptomen verwechselt werden
AngstgefühlMöglich, aber weniger typischSehr häufig, oft als „Panikattacke“ interpretiert

Gerade weil einige dieser Symptome auch in den Wechseljahren auftreten können, wie Hitzewallungen, Erschöpfung oder Schlafprobleme, wird die Gefahr oft nicht erkannt. Und: Viele Frauen warten zu lange, bevor sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen – mit schwerwiegenden Folgen.

Warum werden Herzinfarkte bei Frauen später erkannt?

Neben den unterschiedlichen Symptomen gibt es weitere Gründe, warum Herzinfarkte bei Frauen oft zu spät oder gar nicht diagnostiziert werden:

  1. Fehlende Sensibilisierung: Viele Frauen nehmen ihr eigenes Risiko nicht ernst genug. Herzinfarkte gelten oft immer noch als „Männerproblem“, weshalb Frauen Beschwerden anders interpretieren oder nicht ernst genug nehmen.
  1. Unterschätzte Symptome: Weil Brustschmerzen nicht immer im Vordergrund stehen, werden Beschwerden wie Übelkeit, Erschöpfung oder Atemnot häufig als stressbedingt abgetan.
  1. Fehldiagnosen im Notfall: Studien zeigen, dass Frauen mit Herzinfarktsymptomen seltener sofortige Notfallmassnahmen erhalten als Männer oft, weil ihre Symptome eben „untypisch“ sind.
  1. Mangelnde Berücksichtigung in Studien: In der medizinischen Forschung wurden Frauen lange Zeit vernachlässigt. Herzinfarkt-Studien basierten oft auf männlichen Patienten, weshalb Diagnostik und Therapie nicht optimal auf Frauen abgestimmt wurden.

Ein Umdenken ist nötig – für eine bessere Diagnose und Behandlung

Die Gendermedizin setzt sich dafür ein, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin stärker beachtet werden. Frauen und Männer benötigen nicht nur eine differenzierte Betrachtung ihres Herz-Kreislauf-Risikos, sondern auch individuell angepasste Diagnose- und Behandlungsstrategien.

Was bedeutet das konkret?

  • Früherkennung stärken: Regelmässige ärztliche Kontrollen, insbesondere in und nach den Wechseljahren, sind essenziell. Wann war dein letzter Check Up?
  • Mehr Bewusstsein schaffen: Frauen sollten ihre Herzgesundheit ebenso ernst nehmen wie Männer – und nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. im Ernstfall können Minuten entscheidend sein.
  • Gezielte Diagnostik: Ärzte sollten stärker für weibliche Herzinfarkt-Symptome sensibilisiert werden und alternative Diagnosemethoden einsetzen.


Welche Massnahmen können Frauen ergreifen, um ihr Herz aktiv zu schützen – insbesondere nach den Wechseljahren? Im nächsten Newsletter erfährst du, welche präventiven Schritte dein Herz stärken und dein Risiko langfristig senken können.

Mehr Informationen zu einem gesunden Herz findest du auf der Webseite unseres Herzexperten: www.dr-heart.de

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